Hallo Freunde der Nacht!
Es
geht weiter in der Welt Zwischen Göttern und Teufeln, in der sexy
Vampire noch Menschenblut trinken und die Menschen nicht unschuldige
Opfer sind, sondern auch hart zurückschlagen können.
Viel Spaß und ein dunkles Lesevergnügen. Eure Laya Talis
Bitte beachten:
Kopieren und weiterverbreiten des Textes ist nicht gestattet! Danke für euer Verständnis.
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Der Pakt - Zwischen Göttern und Teufeln, Band eins:
Kapitel dreizehn
Marcus
Die
Unterredung mit dem Meister hatte nicht lange gedauert und Marcus war
unzufrieden mit dem Ergebnis. Der König der Vampire war im Gegensatz zu all
seinen Vampiren niemals ein Mensch gewesen. Er war als Vampir erschaffen
worden. Von einem Gott.
Das
war es zumindest, was der Meister erzählte. Ob diese Geschichte der Wahrheit
entsprach, konnte Marcus nicht einschätzen. Dass der König jedoch anders war, obwohl
er sich auch, wenngleich nicht ausschließlich, von Blut ernährte und in fast
allen Dingen den gewöhnlichen Vampiren glich, war Marcus bewusst. Nicht nur
abgesehen davon, dass der Meister an Kraft und mentaler Macht ihnen allen bei
weitem überlegen war, gab es noch einen signifikanten Unterschied, um den
Marcus ihn beneidete.
Der
Meister konnte nicht nur Menschen in Vampire verwandeln, wie es jeder freie
Vampir vermochte, der eine gewisse Stärke erreicht hatte, er war außerdem in
der Lage mit menschlichen Frauen Kinder zu zeugen. Allerdings waren nur die
wenigsten Menschenfrauen in der Lage, ein Kind von ihm zu empfangen, und die
Suche nach dazu fähigen Frauen war müßig und der Meister schob sie gern Marcus
zu. Er wusste, worauf er bei der Auswahl der Sterblichen achten musste. Der
König erwählte sich immer nur jeweils eine Frau, die er zur Königin der Vampire
ernannte, und nahm sich erst nach ihrem Tod, der nie lange auf sich warten
ließ, eine neue. Viele der Frauen überlebten die ersten Monate der
Schwangerschaft nicht, die wenigen anderen starben im Kindbett, und mit ihnen
zumeist auch ihre Kinder. Jene Säuglinge, die, anders als ihre Mütter, die
ersten Jahre überlebten, alterten viel langsamer als gewöhnliche, menschliche
Kinder, doch dies hatte seinen Preis. Als wäre eine Vereinigung zwischen Vampir
und Mensch nicht gewollt, zersetzten sich im Laufe der Jahrhunderte die Gehirne
der Nachkommen des Königs nach und nach. Irgendwann blieben von den Kindern nur
sabbernde, unbewegliche Krüppel übrig, die qualvoll verendeten. So war es
zumindest bislang immer gewesen. Es erschien Marcus, als wollte die Natur den
König dafür bestrafen, dass er als Unsterblicher Nachfahren erschuf, die eine
Lebensspanne würden erreichen können, die nahe der Unsterblichkeit lag. Dennoch
hatte der König zumindest die Chance auf ein eigenes Kind und allein diese
neidete Marcus ihn. Die jetzige Königin war eine sehr starke Frau, hatte schon
drei Fehlgeburten überlebt und war erneut schwanger. Da sie momentan jedoch
wieder Blutungen hatte, war Marcus sich sicher, dass sie auch ihr viertes Kind
verlieren und dieses Mal mit ihm sterben würde.
Zurzeit
lebten nur drei Nachfahren des Meisters. Zwei Töchter, die eine schon fast eine
Frau, die andere noch ein kleines Mädchen, und ein Mann. Ein Sohn, der Prinz!
An seinen Töchtern hatte der König nicht viel Interesse, doch den Prinzen
umsorgte er. Einen Sohn. Endlich
hatte er seinen langersehnten Sohn.
John
war fast vierhundert Jahre alt und Marcus meinte bereits, die ersten Anzeichen
des Schwachsinns, das erste Symptom des Zerfalls seines Gehirns, bei ihm
entdeckt zu haben, doch der König verschloss sich davor. Er behütete den
Prinzen wie seinen kostbarsten Besitz. Allerdings konnte Marcus' Einschätzung
über den Geisteszustand des Prinzen auch von seiner Antipathie herrühren. Der
Junge hatte von klein auf zu Schwermut geneigt, war aber körperlich, entgegen
allen anderen männlichen und mittlerweile verstorbenen Nachkommen des Meisters,
bemerkenswert gesund und wohlgestaltet. Umso größer wäre der Verlust für den
König, wenn sich der Prinz in seiner krankhaften Niedergeschlagenheit selbst
das Leben nahm. Madleen war es, die den Prinzen in den letzten einhundert
Jahren sehr erfolgreich aus seiner Depression gerissen und seinen Lebenswillen
angestachelt hatte. Madleen! Diese ungehorsame Hure, die sich ihrer Aufgabe
entzogen hatte und weggelaufen war.
Die
beiden Töchter des Meisters waren von auffallender Schönheit und ebenso gesund
wie John. Diese Prinzessinnen zeigten bisher keinerlei Andeutungen eines
geistigen Zerfalls, aber sie waren auch jünger als der Prinz. Alle drei hatten
unterschiedliche Mütter und zwischen den Geburten der Geschwister lagen mehr
Jahre, als die durchschnittliche Zeitspanne eines Menschenlebens zählte.
Marcus
stieß mit seiner Schuhspitze gegen einen kleinen Stein und dachte mit Unbill an
den Auftrag, den der Meister ihm gegeben hatte.
Plötzliches
Lachen riss ihn aus seinen unangenehmen Überlegungen. Er sah sich um und
lokalisierte das erneut vernehmbare Gelächter in den Stallungen. Es waren eine
Frau und ein Mann. Marcus konzentrierte sich und seine Augen leuchteten hell
auf, als er die Anwesenheit seiner Sklavin Jekaterina bei den Pferden spürte.
Er hatte ihr nicht gestattet durch die Burg und schon gar nicht in den Burghof
zu spazieren! Wie konnte sie es wagen ihn zu hintergehen? Sich mit einem Mann
zu treffen! Diese treulose Dirne!
Bevor
er sich bremsen konnte, hatte er die Tür zu dem großen, gepflegten Stall mit
etwa zwanzig edlen Rössern ruckartig aufgerissen. Der Geruch des Strohs und der
Tiere stach in seine Nase und störte seine empfindlichen Sinne.
Jekaterina
sah ihn erschrocken an, ihre Hand ruhte auf dem Hals eines weißen Schimmels.
Sie stand mit dem Tier in einer Box, auf dicken Schichten goldenen Strohs.
„Oh,
Marcus!“, rief ein schmächtiger, blonder Mann und hüpfte anmutig vom hölzernen
Gatter der Box des Schimmels herunter. „Wie schön Euch zu sehen! Ich grüße
Euch.“ Der junge Mann neigte seinen Kopf mit einem freudestrahlenden Lächeln
vor ihm.
Marcus
verbeugte sich leicht. Es war lange her, seit er John so gelöst und fröhlich
gesehen hatte.
„Mein
Prinz, ich grüße Euch.“ Er nickte seiner Sklavin zu, die schnell aus der Box
trat und vor ihm niederkniete. Der Schimmel bewegte seinen großen Kopf und
wieherte laut, als wollte er den Vampir auch begrüßen – oder eher fortschicken.
„Jekaterina. Steh doch auf. Du machst dein Kleid ganz schmutzig.“ Seine Stimme
war sanft und freundlich … innerlich kochte Marcus jedoch vor Wut.
„Mein
Gebieter, ich grüße Euch“, sagte Jekaterina sehr leise.
„Ich
habe Jekaterina zufällig hier getroffen. Wir haben uns etwas unterhalten. Es
war ganz wundervoll mal wieder mit jemandem zu sprechen, der nicht von meinem
Vater gezwungen wurde, Zeit mit mir zu verbringen.“
„Gezwungen,
Herr?“, fragte Marcus erstaunt nach.
„Ja
… Er schickt … Frauen zu meiner Unterhaltung in mein Gemach. Ich weiß, dass er
ihnen befohlen hat bei mir zu liegen, doch so etwas will ich nicht. Ich habe
sie fortgeschickt.“
„Natürlich.
Welcher ehrenhafte Mann würde eine Frau begehren, die nicht aus freien Stücken
zu ihm kommt.“
John
lächelte ihn an. „Ich wusste, dass zumindest Ihr mich verstehen würdet. Wie
schön es daher ist, dass ich Jekaterina hier getroffen habe. Ach, sie hat
zunächst nicht einmal gewusst, wer ich bin. Das war so erfrischend … Ah, nun.“
Kurz verfinsterte sich sein Gesicht, doch dann lächelte er Jekaterina verzückt
an. „Sie erzählte mir, wie sehr sie Pferde liebt. Ihr Vater hat viele Pferde
besessen, so ist sie mit diesen Tieren groß geworden und konnte mit drei Jahren
schon reiten. Erstaunlich, findet Ihr nicht? Mit drei Jahren!“, plapperte John
und strich sich eine eigenwillige Haarsträhne aus der Stirn. Sein Pony war
etwas zu lang und hing ihm ständig in seine Augen, doch im Nacken trug er das
Haar kurz. Anders als bei verwandelten Vampiren, wuchsen seine Haare und Nägel
noch. Sein Körper veränderte sich, auch wenn er Blut zum Überleben verlangte.
„Ist
das so? Hm.“ Marcus schritt zu Jekaterina und bemerkte wie ihre Lippen vor
Furcht zitterten, als er ihre Wange flüchtig mit seinem Daumen streichelte.
„Dann sollte ich mir vielleicht ein paar Pferde zulegen. In St. Petersburg, in
meinem Heim, könnte ich einen Stall bauen lassen. Damit meine Sklavin dort auch
so zufrieden ist, wie offenbar hier.“
Jekaterina
senkte ihr Gesicht nach unten. Sie hatte bemerkt, dass er seine Worte nicht
ernst meinte und seine Ironie ihr zeigen sollte, dass er verärgert war.
John
war weniger aufmerksam. „Das ist eine ausgezeichnete Idee!“ Er legte seine Hand
auf Marcus' Schulter. „Ich wünschte, die anderen Vampire wären nur halb so gut
zu ihren Untergebenen, wie Ihr es seid, Marcus. Ich bin froh, dass Ihr hier
seid.“ Er drehte sich zu Jekaterina um und seine graublauen Augen betrachteten
sie hingebungsvoll. Marcus bemerkte nachdenklich, dass der Prinz sich in seine
Sklavin vernarrt hatte. Das könnte ihm nützlich werden, wenn sein Interesse
sich vertiefen sollte. Wie aufs Stichwort sagte John: „Und wie schön, dass Ihr
so nette Gesellschaft mitgebracht habt. Ich würde morgen Nacht liebend gern mit
ihr ausreiten. Du hast das Reiten gewiss nicht verlernt, oder Jekaterina?“
„Nein,
nein. Ich denke, ich beherrsche es noch, mein Prinz“, flüsterte sie und
schielte ängstlich zu Marcus.
„Erlaubt
Ihr ihr, mich zu begleiten?“ John strahlte arglos über das ganze Gesicht, als
Marcus nickte. „Oh, das ist wundervoll.“
Ausgezeichnet. Marcus umfasste in gespielter
Zärtlichkeit Jekaterinas Arm, seine Stimme passte sich seiner Berührung an.
Leicht und sanft und doch nur ein Trug, den John nicht durchschaute. „Dir ist
es doch gewiss ein Vergnügen, nicht wahr meine Liebe?“
„Ja,
Herr, natürlich.“ Jekaterinas Hände krallten sich in ihr weißes Kleid, das
einige dreckige Flecken aufwies. Der Schmutz entging Marcus genau so wenig, wie
ihre immer mehr zunehmende Angst. Er hasste Dreck! Wieso begab sich seine
Sklavin ausgerechnet in einen Stall voller dreckiger, stinkender Tiere?
„Wundervoll,
wundervoll. Schließt Ihr Euch uns an?“ John drückte in freundschaftlicher und
verbundener Geste Marcus' Schulter, der sich widerwillig diese
Zuneigungsbezeugung gefallen ließ. Für Marcus war es ein Zeichen von Dominanz,
jemanden ohne dessen Erlaubnis anzufassen. Er nutzte daher Berührungen oft als
Ausdruck seiner Überlegenheit und ertrug es selbst nur schlecht, wenn er es
war, den man ungebeten berührte.
„Ich
bedaure, mein Prinz, doch ich muss schon morgen Abend aufbrechen. Euer Vater
gab mir einen Auftrag, den ich nicht hier erfüllen kann.“
„Ich
könnte Vater bitten, Euch davon zu befreien“, schlug John vor und zu Marcus'
Missfallen, ergriff der junge Mann mit dem hageren Gesicht jetzt auch noch
seine Hände. „Bitte bleibt. Ihr seid mein einzig wahrer Freund.“ John runzelte
die Stirn und presste seine Lippen zu einem festen Strich zusammen. Nach kurzem
Zögern fügte er leise und verschwörerisch hinzu: „Die anderen Fürsten sind
alles Heuchler und Bestien. Ihr seid der einzige Gute unter ihnen.“
Marcus
entzog ihm vorsichtig seine Hände, sein Mund umspielte ein falsches Lächeln und
die leichte Verbeugung sollte nur das zornige Aufglimmen seiner Augen
verbergen. Ein Teil von ihm war aber auch amüsiert. Der einzige Gute unter ihnen. Marcus betrachtete sich nicht als
böse, doch er war sich durchaus seiner Skrupellosigkeit bewusst, die ein
Schwächling wie John gewiss als böse klassifiziert hätte.
„Ich
danke Euch für Eure Worte und vor allem für Eure Freundschaft, mein Prinz. Ihr
ehrt mich dadurch. Doch ich fürchte, meine Verpflichtungen sind nicht
verschiebbar. Doch gern lasse ich Jekaterina hier in Eurer Obhut.“
„Das
wäre wundervoll! Sie steht ab sofort unter meinem Schutz.“ John umfasste jetzt
Jekaterinas Hände, die nicht wusste, wie sie darauf reagieren sollte, und daher
verunsichert erneut auf dem dreckigen Boden niederkniete.
„Nicht
doch. Steh auf. Ich mag es nicht, wenn man vor mir kniet“, rief der Prinz aus
und sah dann mit etwas argwöhnischer Miene zu Marcus auf. Der erste Vampir war
fast einen halben Kopf größer als der Prinz und da sie so dicht beieinander
standen, musste er den Kopf in den Nacken legen, um Marcus, mit deutlichen
Spuren von Bekümmernis in seinen Gesichtszügen, in die Augen sehen zu können.
„Ihr- Ihr zwingt Eure Sklaven noch immer vor Euch zu knien. Wieso haltet Ihr
daran fest?“
Marcus
breitete seine Arme in einer entschuldigenden Gebärde aus. Beim Jupiter, dieser jämmerliche Mann, sein Prinz, sah fast noch
aus wie ein Knabe und stand dennoch über ihm. Dies war eine Tatsache, die Marcus
nur schwer ertragen konnte.
„So
fordert es das Gesetz. Ich bin Euch treu ergeben, dass wisst Ihr, mein Prinz,
doch ich bin letztlich nicht mehr als ein Untertan Eures Vaters. Ich muss die
Gesetze und die Einhaltung der Gebote achten und fordern, die der König
aufgestellt hat. Sklaven haben vor Ihren Herren zu knien und natürlich vor
Euch, mein Prinz. Ich musste dies auch Jekaterina lehren. Verweigert sie einem
freien Vampir oder Euch diesen Tribut, brächte sie ihr Leben in Gefahr.“
John
nickte, da er Marcus´ Ausführungen Glauben schenkte. Marcus hatte zwar nicht
gelogen, doch etwas Entscheidendes weggelassen. Sein eigener Wille war es
genauso, dass sich Sklaven so unterwürfig verhielten. Sie sollten in jedem
Moment daran erinnert werden, wer ihre Herren waren und vor allem, dass sie
selbst keine waren.
„Komm,
komm hoch, meine Liebe“, sagte Marcus sanft, griff unter Jekaterinas Schulter
und zog sie auf ihre Füße. Ihr Kleid war noch schmutziger geworden. Was fiel
ihr ein, so unvorsichtig mit seinem Eigentum umzugehen? Allein dafür hatte sie
schon ein paar Schläge mit dem Stock verdient.
Einige
Pferde begannen unruhig zu wiehern und scharrten mit ihren Hufen. Marcus
horchte auf. Jemand belauschte sie.
„Nun,
ich- ich … ich verstehe das natürlich. Kommt Ihr nach der Erfüllung Eurer
Pflichten wieder hierher, oder kehrt Ihr gleich zurück zu Eurer Gemahlin, nach
St. Petersburg? Bitte kommt doch alsbald wieder hierher.“
„Ich
kehre, sobald ich kann, zu Euch zurück, mein Prinz.“
„Wundervoll,
wundervoll … Ich würde mir wünschen die Herrin Carda einmal kennenzulernen. Ich
möchte Ihr zu Ehren ein Fest geben. Eure Gemahlin soll unglaublich schön und
gebildet sein. Sicher werden wir Freunde. Ja, das ist es. Ich lade Euch zu
einem Fest Carda zu Ehren ein. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, dass auch
Jekaterina daran teilnehmen kann? Als Gast, nicht als Dienerin, meine ich. Ich
weiß, mein Vater wird dies zunächst ablehnen, aber ich kann ihn gewiss
überzeugen.“
Marcus
unterdrückte ein wütendes Knurren. Auch wenn John ihn und Carda mit einer
Feierlichkeit auszeichnete, hätte er am liebsten abgelehnt. Die Einladung
abzuschlagen wäre jedoch ein Affront, so dass er annehmen musste. Doch
Jekaterina zu gestatten als Gast teilzunehmen? Nein, dazu würde er sich nicht
bereit erklären. Er würde es niemals hinnehmen mit einer Sklavin an einem Tisch
zu sitzen.
„Ich
danke Euch für die Ehre, mein Prinz. Ich werde mit meiner Gemahlin hierher
zurückkehren. Ich bin mir sicher, nein, ich weiß, dass sie schon lange darauf
brennt, Euch kennenlernen zu dürfen.“
„Wundervoll
… Bis Morgen, Jekaterina. Ich grüße dich.“
Jekaterina
knickste artig und antwortete verhalten. „Bis Morgen, mein Prinz. Ich grüße
Euch.“
John,
der wie gewöhnlich einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd trug, steckte seine
schmalen Hände in die Hosentaschen und zögerte plötzlich zu gehen. Sein Gesicht
hatte wieder seinen üblicherweise traurigen Ausdruck angenommen und seine
Stimme war jetzt kläglich.
Wie
Marcus es hasste, wie dieser Wurm von einem Prinzen sprach. Ob seine Mutter
auch so ein beschämendes Wesen ohne Stolz gewesen war?
„Marcus
… Glaubt Ihr, Madleen kehrt irgendwann zu mir zurück?“
Marcus
überwand seine Abscheu und legte seine Hände in brüderlicher Geste auf die
schmalen Schultern des Prinzen. „Sicher. Sie liebt Euch, Herr. Frauen sind nur
manchmal … mit ihren Gefühlen überfordert. Madleen ist eine eigenwillige Frau,
doch sie ist klug. Sie wird erkennen, dass ihr Platz an Eurer Seite ist.“
John
nickte und holte zittrig Luft.
Marcus
kämpfte darum, John weiter freundlich anzulächeln. Würde John jetzt auch noch
in Tränen ausbrechen? Er konnte nicht ahnen, wie sehr Marcus davon angewidert
gewesen wäre.
„Ich
hoffe, Ihr irrt nicht, mein Freund.“
„Sicher
nicht.“ Marcus verbeugte sich. „Ich irre mich nie. Darum ernannte mich Euer
Vater zum ersten Vampir.“
John
nickte erneut und verließ dann endlich die Stallungen.
Kaum
war er gegangen, packte Marcus seine Sklavin grob an ihrem Arm und zerrte sie
so dicht zu sich, dass sie an ihn gepresst wurde. Sie war bisher immer äußerst
fügsam gewesen und er fragte sich, ob er sie überhaupt schon jemals hatte
reglementieren müssen.
„Herr,
ich- ich bitte um Vergebung“, wisperte sie ganz leise.
Er
beugte sein Gesicht zu ihr herunter, um ihr leise ins Ohr flüstern zu können.
„Du gehst jetzt in mein Gemach und wartest dort auf mich. Ich werde dich
lehren, mir nicht zu gehorchen. Du hattest hier nichts zu suchen, meine Liebe.
Und wasche dich. Du stinkst so abscheulich, wie ein Gaul. Ich hasse kaum etwas
mehr, als eine verdreckte Hure in meinem Bett.“
Er
musste sie später genau instruieren, dass sie John vorschwärmte, was für ein
rücksichtsvoller und nachsichtiger Herr er wäre und natürlich ein treuer Ehemann. John hatte eine für
Marcus völlig fremde Moralvorstellung, doch er gaukelte dem Prinzen vor, dessen
Meinung zu teilen. Er wollte sich die Freundschaft des Prinzen erhalten.
Politisch gesehen, brachte es ihm Vorteile, wenn der Sohn des Königs ihm
zugetan war, und wäre das Gegenteil der Fall, könnte es sein Ruin sein. Der
Meister würde keinen Mann als ersten Vampir dulden, der bei dem Prinzen in
Ungnade gefallen war.
Es
war Marcus zwar zuwider eine Frau, auch wenn sie nur seine Sklavin war, mit
einem anderen Mann zu teilen, dennoch würde er Jekaterina auftragen, sich dem
Prinzen anzubieten. Eine ergebene Sklavin als Spitzel im Bett des Prinzen, das
konnte für ihn nur ein Vorteil sein. Wer wusste, was sie in Erfahrung bringen
würde?
„Geh
jetzt!“
„Ja,
mein Gebieter.“ Jekaterina eilte davon und wie Marcus erwartet hatte, zeigte
sich nur Sekunden danach der Lauscher, der die Pferde aufgeschreckt hatte.
Genauer gesagt die Lauscherin. Es überraschte ihn, wer es war, auch wenn er
sein Erstaunen nicht zeigte.
Er
neigte leicht seinen Kopf vor der eintretenden schlanken Frau, die modern in
eine schwarze Lederhose und ein schwarz-graues Tank-Top gekleidet war. Ein
Aufzug, in dem er seine eigene Tochter, wenn er denn eine hätte, nicht würde
herumlaufen lassen. Und anders als der Meister, würde er ihr auch nicht
gestatten, unter Aufsicht hin oder her, sich unter das Menschenvolk zu begeben.
Ob der König überhaupt wusste, was sie trug und des Nachts so alles unternahm?
„Meine
Prinzessin, ich grüße Euch“, sagte er und zeigte seine weißen Zähne, als er
geübt sein falsches Lächeln präsentierte. Sie glich ihrem Bruder weder
äußerlich noch von ihrem Benehmen ihm sonderlich. Angenehm.
„Ich
grüße Euch, erster Vampir“, sagte sie und schritt mit schwingenden Hüften an
ihm vorbei. Dabei warf sie ihr langes,
glattes Haar über ihre Schulter. Im Schein der spärlichen Lampen des Stalles,
glänzte es wie das Gefieder eines Raben. Ähnlich wie das Gesicht ihres Bruders,
war ihres schmal und ihre Züge scharf geschnitten. Ihre hohen Wangenknochen
zeichneten sich deutlich unter ihrer bleichen, straffen Haut ab und bildeten
einen deutlichen Kontrast zu ihren vollen, sinnlichen Lippen. Letztere waren ein
Erbe ihrer Mutter, ebenso wie die schwarze Farbe ihres Haares. Die braunen
Augen glichen mehr denen des Königs, abgesehen davon, dass die goldenen Tupfer darin fehlten. Für Marcus´
Geschmack war die Prinzessin etwas zu dünn, doch sie hatte auch erst gerade die
Schwelle vom Mädchen- zum Frauensein überschritten, nun oder noch verharrte sie
genau dort. Dennoch erkannte man deutlich, dass sie eine wahre Schönheit werden
würde.
„Seid
Ihr wegen der Pferde hier oder wegen mir, meine Prinzessin?“
Die
junge Frau lachte und wirbelte zu ihm herum. Betont lässig lehnte sie sich
gegen einen Holzpfeiler und tippe mit ihrem schlanken Zeigefinger gegen ihr
Kinn. „Lasst mich nachdenken … Ich fürchte, ich bin zurzeit mit meinen Gefühlen
zu überfordert, um nachdenken zu können.
Ihr wisst ja, wie wir Frauen sind.“
Ah,
sie spielte auf seine vorhin gefallene Bemerkung an und versuchte erst gar
nicht zu verbergen, dass sie zugehört hatte. Das was er allein zu Jekaterina
gesagt hatte, hatte sie nicht hören können. Er hatte absichtlich so leise
gesprochen, dass niemand es verstehen konnte.
Marcus
schüttelte mit spielerischem Tadel seinen Kopf. „Ihr habt uns belauscht. Denkt
Ihr dieses Verhalten ziemt sich für eine Prinzessin? Gewiss nicht, und schon
gar nicht für eine, die so hübsch und klug ist wie Ihr.“
Ihr
Lächeln war kalt und arrogant, ihr Blick herausfordernd und ihr Tonfall gleich
dem was sie sprach ungehörig. „Hört auf, mir zu schmeicheln. Das wirkt bei
meinem einfältigen Bruder und bei meiner kleinen Schwester, nicht bei mir! Ich
habe Euch durchschaut. Ihr wisst so gut wie ich, dass Madleen John nicht liebt.
Was auch immer Ihr Euch davon versprecht, es John weismachen zu wollen, mich
haltet Ihr nicht zum Narren.“
Marcus
ließ seine charmante Maske fallen und trat einen drohenden Schritt auf sie zu.
„Bedenkt Eure Worte, meine Liebe. Vergesst nicht, wer ich bin.“
Sie
lachte spöttisch und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und schaute ohne
Furcht zu ihm auf. „Es ist also wahr. Ihr wisst, dass Madleen meinen Bruder
eigentlich nicht ausstehen kann.“
Marcus
tat noch einen Schritt nach vorn, so dass er ihr so nahe stand, dass nur noch
eine Handbreit Platz zwischen ihnen war. Jetzt zeigte sie doch etwas Angst und
wollte ihm hastig ausweichen, doch er packte ihre Handgelenke und zwang sie
stehen zu bleiben.
„Lasst
mich los“, zischte sie.
„Ihr
solltet nicht so einen Unsinn reden, meine Liebe.“
„Nehmt
Eure Hände von mir. Ich befehle es Euch. Und ich bin nicht Eure Liebe!“
Befehlen? Was fiel diesem jungen Balg
ein? „Ihr benehmt Euch wie ein verzogenes Gör, das man übers Knie legen
sollte!“
Sie
keuchte erschrocken auf und sie sah ihn mit ihren braunen Augen schockiert an.
„Wagt es nicht, Hand an mich zu legen!“
Marcus
zwang sich sie frei zu geben und bereute es schon, sie so hart angefahren zu
haben. Er durfte nicht außer Acht lassen, wer sie war. „Vergebt mir, doch
bedenkt in Zukunft Eure Wortwahl. Auch als Kind des Königs schuldet Ihr mir
Respekt. Geht!“
Lydia
runzelte ihre Stirn und strich sich eine Strähne ihres dunklen Haares hinter ihr
Ohr. Die Geste wirkte unsicher, aber anstatt zu gehen, blieb sie stehen und
schaute mit einem provozierenden Augenaufschlag zu ihm auf. „Ich bin kein Kind
mehr und … ich möchte nicht gehen, Marcus.“
Versucht sie etwa mit
mir zu flirten?
fragte sich Marcus überrascht.
Sie
blinzelte und reckte ihr Kinn kokett nach oben.
Ja, offenbar!
So,
die kleine Prinzessin versuchte sich im Spiel der Erwachsenen. Marcus konnte
nicht widerstehen und beschloss, sie auf die Probe zu stellen. Wie würde sie
wohl reagieren, wenn er so tat, als ginge er auf ihr Spielchen ein? Vermutlich
würde sie knallrot anlaufen und sofort die Flucht ergreifen. Mit Sicherheit
sogar. Diese Lektion wollte er ihr erteilen. Marcus betrachtete ihren Körper,
als wollte er ihre Behauptung überprüfen. Unter seinem forschenden Blick
schlang die junge Frau ihre Arme um ihren Oberkörper. Sie fühlte sich sichtlich
unangenehm unter seiner eingehenden Musterung, was er damit auch bezweckte.
Lydia hatte schon sanft gerundete Hüften und kleine feste Brüste. Es war der
Körper einer jungen Frau von vielleicht sechzehn oder siebzehn Jahren, nicht
der eines Kindes. Insoweit hatte sie Recht. Tatsächlich war sie beinahe
dreihundert Jahre alt. So lange brauchten die Kinder des Königs, um körperlich
ganz zu reifen. Lydias Gebaren war dennoch das eines pubertierenden Mädchens
der modernen Zeit. Ihr Leib hatte genug Weiblichkeit, dass Marcus ihn anziehend
finden könnte, doch ihr aufmüpfiges Verhalten reizte ihn nicht.
„Ihr
seid also kein Kind mehr, mhm?“, fragte er leise und sein Blick verweilte auf
ihren Brüsten, die sie halb verdeckte. „Seid Ihr sicher?“
Plötzlich
senkte sie ihre Arme und drückte ihren Rücken durch, so dass sich ihre kleinen
Brüste deutlich unter ihrem Tanktop abzeichneten, ebenso wie ihre hart gewordenen
Brustwarzen. „Ja“, sagte sie. Vermutlich wollte sie selbstbewusst klingen, aber
ihre Stimme bebte und klang heiser.
Mutig
schloss sie dennoch ganz zu ihm auf, so dass Marcus ihren weichen Körper an
seinem spürte. Ihr Herz schlug schnell und sie umwehte der leichte Duft einer
erregten Frau.
„Ich
bin kein Kind mehr, Marcus“, hauchte Lydia erneut. Sie war aufgeregt und ihre
Hände zitterten, als sie sie auf seine Wangen legte.
„Offensichtlich
nicht“, murmelte er und betrachtete ihren leicht geöffneten Mund.
Sie
leckte sich über ihre Lippen und drückte sich noch enger an ihn. Sie traute
sich wirklich zu versuchen, ihn zu verführen. Mut, respektierte Marcus und
gestand sich ein, dass sein Körper durchaus bereitwillig auf sie reagierte.
Aber er wurde unsicher, wie er auf diese eindeutigen und doch tölpelhaften
Annäherungsversuche reagieren sollte. Mit Sicherheit hatte dieses Mädchen noch
bei keinem Mann gelegen und er würde einen Teufel tun und die Tochter des
Meisters entjungfern.
„Lydia,
Ihr solltet wirklich besser gehen.“
Lydia
schüttelte heftig den Kopf und warf sich so unvermittelt in seine Arme, dass er
ihre Umarmung zulassen musste, wenn er sie nicht grob abwehren und sie dabei
möglicherweise verletzen wollte. Als sie sich jedoch an ihn schmiegte, auf ihre
Zehenspitzen stellte und versuchte ihn auf den Mund zu küssen, löste er
vorsichtig, aber bestimmt, ihre Arme von seinem Hals und schob sie ein Stück
von sich. Er durfte das hier nicht zulassen. Leider.
„Lydia!
Das sollten wir nicht tun.“
Lydia
umfing sich selbst wieder mit ihren Armen und schaute durcheinander zu ihm auf.
„Wieso nicht? Ich will Euch und auch Ihr mich, ist es nicht so? Ich will Euch
küssen und ich will von Euch geküsst werden.“ Das klang wieder nach einem
verwöhnten Mädchen. Ich will, ich will …
Sie raffte ihre Schultern, sammelte ihren ganzen Mut wieder zusammen und griff
in die Falten seines Hemdes. „Ich will Euch und jetzt küsst mich endlich!“,
befahl sie und versuchte ihn an sich zu ziehen, doch er bewegte sich nicht von
der Stelle. „Wollt Ihr mich nicht?“
„Lydia-“
Marcus stockte. Beim Jupiter, dass sie wirklich so weit gehen könnte, hatte er
nicht erwartet und bereute es, dass er sich zu diesem kleinen Spielchen hatte
hinreißen lassen. Er überlegte, wie er sich aus dieser Situation retten konnte,
ohne die Prinzessin gegen sich aufzubringen. Ihm fiel aber nicht wirklich etwas
ein, also schwieg er, was ihr eine Antwort war.
Sie
ließ ihre Hände sinken. Ihre Wangen erröteten und sie senkte beschämt ihren
Blick. Sie streichelte über ihre nackten Armen, als würde sie frieren, und
murmelte vor sich hin: „Ich habe mich zum Narren gemacht … Ich … Bitte
vergesst, was ich getan habe und entschuldigt mich, erster Vampir.“ Sie drehte
sich auf den hohen Absätzen ihrer schwarzen Schnürstiefel um und wollte aus dem
Stall fliehen. Doch so verletzt wollte Marcus sie nicht gehen lassen. Mit der
Geschwindigkeit, wie nur ein Vampir sie erreichen konnte, überholte er sie und
versperrte ihr den Weg nach draußen. Nichts konnte schlimmer enden, als die
Rache einer verschmähten Frau, auch wenn sie noch ein halbes Kind war, daher
flüsterte er versöhnlich: „Lydia, vergebt mir. Bitte versteht meine
Zurückweisung nicht als ein Zeichen mangelnder Zuneigung. Ihr seid noch so jung
und Ihr seid meine Prinzessin. Euer Vater würde es nicht gutheißen, wenn ich
seine Tochter verführte … Lydia, ich bin zudem verheiratet. Zürnt mir nicht, da
ich Eure Schwäche und Unerfahrenheit nicht ausgenutzt habe.“
Sie
schaute zu ihm auf. Ihre Augen zeugten von Klugheit und er erkannte in ihnen
ihre Leidenschaft für ihn – aber auch, wie er erwartet hatte, gekränkten Stolz.
„Verheiratet?
Anders als John weiß ich sehr wohl, dass Ihr Euch einen Dreck um Eure Gemahlin
kümmert. Ihr betrügt sie mit Euren Sklavinnen. Außerdem ist es meinem Vater
gleich, was mit mir geschieht, so schiebt ihn nicht vor, wenn Ihr mich nicht
wollt. Ich kann damit umgehen, wenn ich abgewiesen werde.“
Marcus
hatte dieses kleine Miststück offenbar unterschätzt. Mit netten Floskeln würde
er sie nicht beruhigen können. „Ich denke, dass Euer Vater viel für Euch
empfindet, Lydia, und ich achte Euch hoch. Zu hoch, um mich auf Euch einlassen
zu können.“ Er neigte seinen Kopf vor ihr. „Was auch immer Ihr über mich denken
mögt, ändert an den Tatsachen nichts. Carda ist mein Weib. Jede andere Frau,
die ich in mein Bett nähme, wäre nichts weiter als meine Hure und den Platz
einer solchen einzunehmen ist einer Prinzessin unwürdig. Ich würde mich jedoch
freuen, könnte ich Euch meine Freundin nennen.“
Lydia
gab ihm eine schallende Ohrfeige, die ihn tatsächlich völlig unvorbereitet
traf. „Bastard!“, schrie sie und stapfte hinaus.
Marcus
lächelte, als er seine geschlagene Wange berührte. Sie hatte ein feuriges
Temperament. Etwas, das ihrem Bruder fehlte. Lebensfreude, Stolz und Feuer.
Er
blickte ihr nach, wie sie mit festen Schritten über den mit Kopfsteinpflaster
ausgelegten Burghof ging. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und ihr Kopf tief
nach unten geneigt. Sie benahm sich in der Tat noch wie eine störrische
Heranwachsende. Mhm … was für ein verlockender Gedanke, wenn er es doch sein
könnte, der ihr beibrächte, was es hieß eine Frau zu sein. Ob ihr zukünftiger
Ehemann zu beglückwünschen oder zu bedauern wäre? Wer weiß.
Schmunzelnd
begab er sich in sein Gemach. Die älteste Tochter des Königs hatte sich in ihn
verliebt. Daraus ließ sich vielleicht noch ein Vorteil ziehen … falls sie ihm
nicht ewig grollen würde.
Dann
wurden seine Gedanken wieder ernst, als er an die Unterredung mit dem König
dachte. Zunächst lag eine ganz andere Aufgabe vor ihm und die hatte auch mit
einem äußerst widerspenstigen Weib zu tun. Der König hatte ihn beauftragt,
allein und ohne jemanden einzuweihen, aufzubrechen und Madleen zurück an den
Hof zu holen. Der König war das Gejammer seines Sohnes endgültig überdrüssig
und verlangte, dass Marcus Madleen zurück brachte. Er sollte sie notfalls
zwingen und außerdem dazu bringen, dass sie John und den anderen Vampiren
gegenüber weismachte, dass sie aus eigenem Willen zu ihm zurückgekehrte. Es
würde John in Trauer reißen, wenn er erfuhr, dass man Madleen hatte entführen
müssen, um sie wieder zu ihm zu bringen.
Madleen zu finden sollte
nicht das Problem sein, aber sie zu überzeugen, ihn zu begleiten, unter dem
Deckmantel der Freiwilligkeit, das durfte schwierig werden.