Dienstag, 21. Oktober 2014

Schreibelied

Hallo Freunde der Nacht!

Ich höre beim Schreiben gern ein Lied, dabei muss der Song gefählsmüßig zu dem passen, was ich gerade verfasse.
Dabei bin ich bei diesem Song hier hängen geblieben. Endlos Schleife eingestellt und los geschrieben! Hört doch mal ´rein! Und vielleicht verrät mir ja einer, was er gern hört, während er liest oder schreibt.

Viel Spaß und dunkle Grüße
eure Laya Talis


Sonntag, 19. Oktober 2014

Der Pakt - Kapitel fünfzehn #Vampirroman #gratis


Hallo Freunde der Nacht!

Es geht weiter in der Welt Zwischen Göttern und Teufeln, in der sexy Vampire noch Menschenblut trinken und die Menschen nicht unschuldige Opfer sind, sondern auch hart zurückschlagen können. Heute mit dem kurzen Kapitel vierzehn.
Viel Spaß und ein dunkles Lesevergnügen. Eure Laya Talis



Bitte beachten: 

Kopieren und weiterverbreiten des Textes ist nicht gestattet! Danke für euer Verständnis.


Wer es nicht abwarten kann oder mich unterstützen möchte: Das komplette Taschenbuch gibt es hier bei Amazon: Amazon (Taschenbuch)  Und das E-Book ebenso hier: Amazon E-Book und auf allen anderen gängigen E-Book-Plattformen.

Der Pakt - Zwischen Göttern und Teufeln, Band eins:





Kapitel fünfzehn

Jeremias
Menschen. Sehr viele Menschen besuchten das große Haus, das Niklas Bloody Banquette genannt hatte. Was für ein kindischer Name. Nun, wie passend für einen Vampir wie Niklas.
Das Bloody Banquette unterschied sich auf den ersten Blick nicht viel von den Clubs, die die Sterblichen unterhielten und doch war es etwas ganz anderes. Es war für die unwissenden Sterblichen etwas Neues, Aufregendes, selbst für viele Verdammte. New York, die Menschen, erkannten nicht, in wessen Höhle sie sich gewagt hatten. In die eines unbarmherzigen, grausamen und gefährlichen Raubtieres. Es gab menschliche Bedienungen, menschliche Barkeeper, menschliche Türsteher … aber auch Personal, das unsterblich war.

Der Club war in drei Ebenen aufgeteilt. Der erste Bereich im Erdgeschoss war für das gewöhnliche Publikum geöffnet. Dort befand sich eine riesige Diskothek mit lauten Beats, aber auch mit einer abgetrennten Lounge. In dieser wurde die Musik leise gespielt und die menschliche Kundschaft konnte nicht nur Getränke, sondern auch überaus teure und seltene Speisen erwerben. In den ersten Stock gelang man nur über zwei gläserne Fahrstühle. Der Zutritt war allerdings nur einem ausgewählten Kreis von Menschen gestattet, die einiges für dieses Recht bezahlen mussten. In dieser Etage wurden in zahlreichen Räumen verschiedene Unterhaltungen angeboten. In einem Zimmer befand sich zum Beispiel eine Piano- und Cocktailbar, an der ein Pianist sanfte Musik spielte. Die Atmosphäre hier oben sagte Jeremias zwar zu, dennoch setzte er seine Erkundungstour fort. Er war nicht hergekommen, um sich zu amüsieren. Ganz im Gegenteil. Er wollte sich nur bei Niklas melden und dieses Gebäude dann schnellstmöglich wieder verlassen.

In einem anderen abgedunkelten Zimmer gab es keine Stühle und Tische, stattdessen lagen riesige Kissen auf dem Boden und sphärische Klänge wurden über nicht sichtbare Lautsprecher übertragen. Neben jedem der ungefähr zwanzig Kissen, auf den locker ein Mensch liegend Platz finden konnte, saßen wartend Vampirsklavinnen mit traurigen Gesichtern. Jeremias steckte seinen Kopf nur durch die Tür, nickte ihnen mitfühlend zu und ging angewidert wieder. Er wollte gar nicht wissen, für was die Frauen abgestellt waren – oder für wen. Das hier entsprach zu sehr Niklas´ liederlichem Geschmack und ganz und gar nicht Jeremias´.

In den anderen Räumen dieser Ebene waren noch zwei kleinere Diskotheken mit unterschiedlichen Musikrichtungen untergebracht, und ein Zimmer, in dem zu jeder vollen Stunde eine kurze Show angeboten wurde. Dieser Raum war aufgebaut wie ein winziges, schlichtes Theater mit ungefähr fünfzig Sitzplätzen. Jeremias spähte auch neugierig durch diese Tür. Irritiert starrte er auf die Bühne und blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen. Mitten auf der kleinen Bühne kniete eine junge Vampirin. Sie hatte kurze, blonde Haare und ein junges Puppengesicht, mit kleinen Knopfaugen und einer Stupsnase. Jeremias konnte spüren, dass sie noch keine zehn Jahre als Verdammte lebte und eine Sklavin war.

Neben ihr, links und rechts, standen zwei muskulöse Vampire mit nackter Brust und mit Schwertern bewaffnet. Sie sahen aus wie Gladiatoren aus einem Hollywoodfilm, mit grimmigen, kalten Augen. Die Vampirin trug ein hässliches, graues Kleid, was ihr in diesem Augenblick einer der beiden Vampire grob von ihren Brüsten riss. Jeremias machte schon einen Schritt auf die Bühne zu, bereit einzugreifen und dieses abstoßende Schauspiel zu unterbinden, doch sofort versperrte ihm ein Mann den Weg. Es war so still in dem Zimmer, das Jeremias hören konnte, wie hinter ihm die Tür ins Schloss fiel. Das Geräusch schien das Schicksal der jungen Frau zu besiegeln.
„Nein, schreite nicht ein. Alles, was hier geschieht, hat Niklas befohlen! Gehört zur Show.“ Der Mann vor ihm war ein Vampir, vielleicht an die zweihundert Jahre alt. Jeremias war wesentlich älter und stärker als dieser Mann, aber im Gegensatz zu ihm selbst, war er ein freier Vampir. Jeremias durfte keine Gewalt gegen ihn anwenden, dürfte sich nicht einmal verteidigen.

„Du bist Jeremias?“, fragte er.
„Ja, Herr“, sagte Jeremias leise und verbeugte sich leicht, leistete den Respekt, zu dem er verpflichtet war.
„Aha!“, der freie Vampir grinste. „Dann verpiss dich, Sklave. Raus hier! Diese Darbietung ist nicht für dich bestimmt.“
„Was geschieht mit ihr?“, fragte Jeremias und ignorierte die Feindseligkeit.

„Geht dich nichts an. Tu, was ich dir sage!“, brummte der andere Vampir und packte ihn am Arm.
Jeremias sah an dem Vampir vorbei zur Bühne. Der jungen Vampirin stand die blanke Angst auf ihrem hübschen Gesicht geschrieben. Sie hatte ihre Arme schützend über ihre nackten Brüste verschränkt und starrte abwechselnd zu den beiden Vampiren neben sich. Jeremias konnte sehen, dass sich ihr Mund zu einem: „Bitte nicht!“ formte. Die Menschen, alle fünfzig Plätze des Theaters waren belegt, sowohl von Männern, wie auch von Frauen, rutschten unruhig, aber nicht sonderlich schockiert, auf ihren Sitzen hin und her. Wussten sie schon, was jetzt passieren würde? Jeremias hatte eine furchtbare Vermutung und wusste nicht, wie er helfen konnte. Als die beiden Gladiatoren-Vampire ihre Schwerter zogen, bestätigte ihn das in seiner Ahnung. Zum Teufel! Sie wollten sie zur Belustigung der Sterblichen aufspießen? Er runzelte voller Zorn seine Stirn, ballte die Hände zu Fäusten und hätte sie am liebsten den Gladiatoren-Verschnitten auf der Bühne in die erbarmungslosen Gesichter geschlagen. Doch er musste gehorchen, durfte nicht eingreifen!

„Raus!“, brummte der Vampir wieder, der ihm immer noch am Arm hielt.
Jeremias blickte ein letztes Mal zur Bühne und nickte. Er ließ sich ohne Gegenwehr aus dem Raum schieben und die Tür vor der Nase zuschlagen. Ein entsetzlicher Schrei war zu vernehmen. Er kam aus dem Theater. Jeremias ließ seine Stirn gegen das kalte Holz der Tür sinken. Zum Teufel! Er hasste Niklas, er hasste es, nicht einschreiten zu können. Er hasste es, nur ein Sklave zu sein.
Jeremias ging durch die verwinkelten Gänge dieser Etage. Ihm begegneten unzählige menschliche Besucher und eine Handvoll unsterbliche, aber auch vampirische und menschliche Angestellte, die alle die gleiche Dienstkleidung trugen. Die Männer schwarze Stoffhosen und silbrig-graue kurzärmlige Hemden, auf denen über der rechten Brust in geschwungenen, roten Lettern der Schriftzug Bloody Banquette geschrieben stand. Die Frauen trugen enge, tief ausgeschnittene Blusen im gleichen Farbton und dazu einen schwarzen Minirock.

Jeremias stoppte eine der Vampirinnen, die eilig an ihm vorbeigehen wollte. Er umfasste ihren Arm und beugte sich zu ihrem Ohr hinab. „Ich grüße dich. Ich bin Jeremias. Ich suche Fürst Niklas. Führe mich bitte zu ihm.“
„Du bist ein Sklave. Wie kannst du es wagen, mich um etwas zu bitten und mich auch noch anzufassen?“, herrschte die kleine Vampirin ihn an.

Jeremias sah erstaunt auf sie hinab. Sie hatte lange, braune Haare und ein nichtssagendes Gesicht mit dunklen Augen. Sie war eine junge Vampirin, doch ihre geistigen Fähigkeiten waren schon stark ausgeprägt. Sie hatte sofort erkannt, dass er durch einen Schwur an einen Herrn gebunden war. Sein Alter hatte sie vermutlich nicht erfühlen können. Dafür war eine besondere geistige Macht notwendig, die Vampire ihres Alters nicht innehatten.

„Ich bitte um Vergebung, Herrin. Ich gehöre nicht zu den Vampiren dieses Gebietes. Ich muss mich bei deinem Fürsten anmelden. Mein Herr hat es mir so aufgetragen.“
„Wer ist dein Herr? Und wer hat dir gestattet in Niklas´ Distrikt einzudringen?“, fragte die Frau und musterte ihn misstrauisch.
„Marcus“, sagte er und wartete auf eine Reaktion, doch sie schaute ihn noch immer ein wenig dümmlich an. „Äh … Mein Herr ist der erste Vampir. Ich bin Jeremias. Sein erster Diener.“
Die Vampirin riss ihre Augen weit auf und machte einen Schritt zurück. „Jer- oh! Du bist- ohh!“ Sie schluckte sichtbar und nickte, als würde sie ihm zustimmen, obwohl er gar nichts weiter gesagt hatte. „Ja, ja, sicher … Ich, äh, ich bringe dich zu ihm, Herr.“

Jeremias zwinkerte ihr nachsichtig zu. „Du brauchst mich nicht Herr nennen. Diese Anrede steht mir nicht zu.“
„Was? Ich äh … Ja … Komm. Niklas ist oben. Äh … ja.“ Sie knabberte auf ihren Fingernägeln herum, als wäre sie ein kleines Mädchen. „Ich weiß nicht, ob er dich empfängt. Er ist- beschäftigt.“
„Beschäftigt?“, fragte Jeremias neugierig nach. Niklas würde keinen Finger rühren und selbst in seinem Club arbeiten. Was also tat er gerade? Tanzen?

„Äh, ja. Er hat Vermittler zur Eröffnung des Bloody Banquettes eingeladen, und Master Friedrich. Und sogar eine Wächterin. Die sind bei ihm.“ Die kleine Vampirin schaute zu ihm auf und runzelte ihre Stirn. „Ich glaube, wenn man so alt ist wie Niklas, ist es nicht so einfach etwas zu finden, was einen nicht langweilt. Daher auch diese Idee mit dem Club und-“

„Und?“ Die junge Vampirin ahnte nicht im Ansatz, dass Jeremias sogar noch älter als Niklas war und schien in ihm eine Art Verbündeten gegen die alten Vampire zu sehen. Wie sollte sie auch sein wahres Alter erraten, wenn es ihr nicht bekannt war? Für gewöhnlich gab es keine Sklaven, die auf so viele Jahre zurückblicken konnten, wie er. Doch was das andere anging, hatte sie nicht Unrecht. Die Jahrhunderte lasteten auch auf ihm und es gab nicht viel, was ihn noch zu begeistern vermochte. Das war ein großes Problem an der Unsterblichkeit. Man stumpfte ab und verlor die Fähigkeit, einen Sinn in seinem Leben zu erkennen oder noch schwerwiegender, einen Grund zu finden, wieso man länger leben sollte. Das war die Ursache, wegen derer viele der alten Vampire in den Freitod gingen.

„Und … äh.“ Sie trat dicht zu ihm und raunte ihm ganz leise zu. „Wir haben eine Wächterin in New York, die schon vor ein paar Wochen Niklas Interesse geweckt hat. Er hat sie mit ihrem Vermittler eingeladen … um etwas mit ihr zu spielen. Einige der höherrangigen Vampire, so hörte ich, haben versucht ihn davon abzubringen. Sie fürchten sich davor, wie weit Niklas geht und wie der Rat reagieren könnte, wenn er über die Stränge schlägt. Master Friedrich ist schließlich auch anwesend. Diese Wächterin und Niklas' Launen bringen uns noch in Schwierigkeiten.

„Du sprichst doch nicht von der Wächterin Jessica Sommer?“, fragte er. Das wäre in der Tat eine Überraschung.
„Ja, du weißt es schon?“, fragte sie erstaunt.
Sieh an! Offenbar gab es nicht nur einen mächtigen Vampirherrscher, der an dieser Menschenfrau interessiert war. Obwohl Jeremias sich über Marcus´ Auftrag, sich mit dieser Wächterin zu beschäftigen, mehr als nur etwas geärgert hatte, wurde er jetzt doch neugierig auf sie.
„Bitte führe mich jetzt zu deinem Fürst, Herrin. Ich bin ohne Ankündigung in sein Gebiet eingedrungen. Ich muss bei ihm vorsprechen.“
„Oh, klar. Komm He-, komm, Jeremias.“
Jeremias folgte ihr und dachte nicht ohne Neid daran, dass diese einfältige Vampirin vor ihm frei war, er aber seit fast neunhundert Jahren als Verdammter lebte und noch immer nur ein Sklave war …

Sonntag, 5. Oktober 2014

Der Pakt - Kapitel vierzehn #Vampirroman

Hallo Freunde der Nacht!

Es geht weiter in der Welt Zwischen Göttern und Teufeln, in der sexy Vampire noch Menschenblut trinken und die Menschen nicht unschuldige Opfer sind, sondern auch hart zurückschlagen können. Heute mit dem kurzen Kapitel vierzehn.
Viel Spaß und ein dunkles Lesevergnügen. Eure Laya Talis

Bitte beachten: 

Kopieren und weiterverbreiten des Textes ist nicht gestattet! Danke für euer Verständnis.


Wer es nicht abwarten kann oder mich unterstützen möchte: Das komplette Taschenbuch gibt es hier bei Amazon: Amazon (Taschenbuch)  Und das E-Book ebenso hier: Amazon E-Book und auf allen anderen gängigen E-Book-Plattformen.

Der Pakt - Zwischen Göttern und Teufeln, Band eins:





Kapitel vierzehn

Jessica
Jessicas Bein wackelte nervös auf und ab. Erst als Frank seine Hand, dessen Wärme sie durch den Stoff ihrer dünnen, dunkelgrünen Hose spürte, auf ihr Bein legte, bemerkte sie ihr Gezappel und hörte augenblicklich damit auf.
„Entschuldige“, murmelte sie.
„Schon gut. Versuche da drinnen deine Nervosität nicht so offen zu zeigen“, sagte Frank und zog seine Hand zurück. Eigentlich hätte seine Berührung ihr Vertrauen einflößen sollen, doch sie tat es nicht. Seit ihrer Auseinandersetzung heute Nachmittag, fühlte sie sich in seiner Nähe nicht wohl. Ihr Streit mit Ami und die Aussicht, wo und mit wem sie die kommenden Stunden verbringen musste, verschlechterte ihre Laune noch mehr.

„Wieso? Die Parasiten können meine Angst ohnehin riechen … Die sind wie Hunde. Würde mich nicht wundern, wenn sie uns an der Tür den Arsch beschnüffeln würden.“
Frank sah sie tadelnd an. „Sobald wir ausgestiegen sind, wirst du diese Kommentare unterlassen.“
Kein Bitte, kein Lächeln. Er sprach mit ihr als ihr Vermittler, als ihr Boss.
„Ja“, brummte sie und krempelte ihr Hosenbein hoch. Darunter kam ihr Wadenholster zum Vorschein in dem ihre SIG steckte.
„Jessica“, zischte er.
„Ich lasse sie im Auto! Ich weiß, was du mir gesagt hast. Keine Waffen.“ Jessica band den Lederriemen des Holsters los und steckte ihre Waffe unter den Fahrersitz auf dem Mike saß. Mike spielte heute ihren Chauffeur. „Nur für den Notfall. So ist mein Baby wenigstens in meiner Nähe.“ Sie streichelte kurz den Griff ihrer Pistole und grinste Frank an, der jedoch für ihren Scherz nichts übrig zu haben schien. Jessica seufzte und lehnte sich wieder gegen den harten Rücksitz des schwarzen BMWs.

„Soll ich auf dem Parkplatz warten, Sir?“, fragte Mike.
„Nein. Fahren Sie nach Hause. Wir nehmen ein Taxi zurück.“
Was? Aber meine Waffe!“, protestierte Jessica.
„Die hättest du Zuhause lassen sollen, Wächter“, schnaufte Frank und der Blick, den er ihr zuwarf, war wütend. „Wenn du noch mehr von deinen Babys bei dir hast, lege sie ab. Das ist ein Befehl, Jessica.“
„Ich- ich bin jetzt unbewaffnet, Sir.“ Fast zumindest. Was eine Waffe war, war irgendwie eine reine Auslegungssache.
„Gut.“

Jessica biss ihre Zähne fest aufeinander und schwieg. Störrisch sah sie aus dem Fenster. Sie fuhren mitten durch Manhattan, dessen Straßen sich nach wie vor in der Hand von Autokolonnen befanden, auch wenn es kein Vergleich zur Rushhour war. Die Hochhäuser glänzten im Lichtermeer der Großstadt und die breiten Fußwege waren von Menschenmassen bevölkert, die sich gegenseitig am Vorwärtskommen behinderten. In der Luft hingen der Gestank von Smog, der Kanalisation und der Lärm des pulsierenden Lebens der City.

Mike lenkte den Wagen an den Straßenrand und hielt vor einem weiß verputzten, niedrigeren Haus. Es reihte sich optisch so gar nicht in die modernen Glasfassaden der Hochhäuser zu seinen Seiten ein. Jessica stieß sofort ihre Tür auf und blickte wider Willen beeindruckt die Hauswand empor, die sich hell von dem grau-orangenen Nachthimmel abhob. Die Nacht über New York war nicht schwarz, dafür leuchtete die Stadt zu sehr.

„Heilige Scheiße“, flüsterte Jessica und hörte, dass auch Mike verwundert einen Pfiff ausstieß.
Das prächtige Haus sah aus, als hätte man das Zuhause von Scarlett O´Hara aus Vom Winde verweht abgerissen und exakt hier mitten in New York wieder aufgebaut. Weiße, riesige Säulen zierten den breiten Eingang mit der eleganten Freitreppe, hohe Fenster schmiegten sich in den weißen Putz des Traumes von einem Haus, das nicht deplatzierter hätte stehen können, als dort wo es war. Lediglich die leuchtend rot, geschwungenen Letter über der offen stehenden Eingangstür, so wie die Menschenschlange davor und die Bodyguards, die den Eingang links und rechts flankierten, zeigten, dass dieses Haus nicht das Zuhause eines Baumwollfarmers aus dem neunzehnten Jahrhunderts war, sondern ein Club. Sie waren angekommen. 

Willkommen im: Bloody Banquette