Sonntag, 6. April 2014

Was passierte vor 2162 Jahren?

Hallo Freunde der Nacht!

Wie ... Ihr fragt euch, was ist denn das für ein Titel für ein Posting?

Bitte mal nachrechnen ... Rechne, rechne, rechne! -148? Super, genau!

Wir schreiben das Jahr 148 Jahr vor Christi Geburt. Aber jetzt wisst ihr Bescheid, was da los war!
Immer noch nicht? Ich helfe mal nach.
Wir sind in einer Stadt, nein, wir sind in DER Stadt der Antike. Die Metropole schlechthin.
Wo? Ja?
Genau: ROM!

Jetzt kommen wir der Sache näher. Wer weiß es schon? :-)

Wir besuchen unseren Ersten Vampir Marcus und ihr werdet es erraten haben, was ihm in diesem Jahr passierte. Aber was dazu führte, dass er unsterblich wurde, das erfahrt ihr erst im dritten Band meiner Reihe. Werfen wir heute nur einen kleinen Blick in sein Privatleben.

Eins verrate ich aber schon jetzt. Ich gestehe. Beim Schreiben der Szene (den Teil, den ich euch nicht vorher zeigen werde, auch wenn es fies ist), die sein ganzes Leben von Grund auf verändern sollte, kamen mir die Tränen. Dennoch wünsche ich euch wie immer, ein dunkel-spannendes Lesevergüngen, eure Laya Talis.

Mehr Leseproben zu Band drei findet ihr hier: 

Auszug aus:
Kapitel zweiunddreißig
Marcus
148 Jahre vor Christi Geburt, Frühling


... „Ich gehe heute Nachmittag in den Senat. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mich begleitest, doch wie mir scheint, spekulierst du lieber darüber, was für Töne ich den Sklavinnen entlocke.“
„In den Senat?“ Lucius ergriff begeistert Marcus´ Arm. „Nein, nein. Vergib mir. Ich will mit.“
„Vater! Vater“, schrie eine helle, piepsige Stimmte und schon kam ein kleines Mädchen von fünf Jahren, mit wehendem, schwarzen Haar auf Marcus zu gerannt. Ihr Kleidchen flatterte um ihre braungebrannten Beine und das runde Kindergesicht mit den leuchtenden, hellgrünen Augen lachte ihn an.
Marcus breitete seine Arme aus und fing den Wildfang auf, der sich auf ihn stürzte. „Mein Mädchen, was machst du hier?“ Er hob die Kleine auf seine Schultern.
„Mutter hat mich geschickt. Sie hat gesagt, Lucius soll aufhören dich zu verhauen und du sollst zu ihr kommen, weil sie dich so vermisst!“ Das Mädchen kicherte. „Sie wird bestimmt böse, wenn du nicht gehorchst und dich auch noch verhauen, also geh' lieber zu ihr.“
Marcus lachte über ihre Worte und Lucius zupfte seiner Schwester am Ohr, was sie lauthals protestieren ließ. „Mutter hat Vater gar nichts zu befehlen, Kleine. Er ist der Mann im Haus“, sagte Lucius maßregelnd. „Dem pater familias haben alle zu gehorchen.“
„Mutter aber nicht“, beharrte Antonia stur.

Marcus lachte wieder auf. „Ich bin mir nicht sicher, ob mich meine Stellung vor dem Zorn meiner Gemahlin schützt, mein Sohn. Komm! Sie wird Getränke für uns bereitstellen lassen haben und ich verdurste. Ist eure Mutter bei den Pfirsichbäumen, Antonia?“
„Ja.“ Antonia legte ihre beiden Händchen auf Marcus´ Kopf und er genoss das Gefühl, als sie zärtlich an seinen kurzgeschnittenen Haaren zupfte. „Lucius sieht aus, als wäre er von dir verhauen worden und nicht du von ihm.“
Lucius warf ihr einen verärgerten Blick zu. „Keiner wurde verhauen. Vater und ich haben gegeneinander gekämpft, wie es Männer machen.“
„Aber Vater hat keine blauen Flecken. Du siehst aus wie ein Sklave, der verhauen wurde“, bemerkte Antonia und kicherte.

„Halt' deinen Mund oder ich werde dich züchtigen, Antonia“, sagte Lucius streng. „Ich dulde es nicht, dass du so respektlos mit mir sprichst.“
„Dann sage ich es Mutter und die verhaut dich dann auch noch, wie Vater eben! Mich darf keiner schlagen!“, zischte Antonia selbstsicher.
Mittlerweile waren sie in dem begrünten Teil des großen, gepflegten Gartens angekommen, der sich in den Innenhof des Palastes erstreckte, den Marcus sein eigen nannte. Prunkstück der Gartenanlage war das riesige, rechteckige Villenbad. Diese Stadtvilla hatte er sich selbst gekauft. In der Provinz gab es noch ein größeres Anwesen, eine herrschaftliche Villa, die Marcus von seinem Vater geerbt hatte. Als einziger Sohn hatte er das Erbe nicht teilen müssen, als sein Vater vor einem Jahr verstarb.
„Antonia! Es ist genug. Du wirst deinem Bruder gehorchen.“ Sie waren bei den blühenden Pfirsichbäumen angelangt, unter denen Livia auf einer Liege lag und mit einem sanften Lächeln zu ihnen aufsah. Marcus hob seine Tochter von seinen Schultern, stellte sie neben sich auf ihre Füße und beugte sich dann zu Livia hinab, um ihr einen zärtlichen Kuss auf ihre duftenden Lippen zu geben. „Cor meum, mein Herz. Ich hörte, du hast nach mir verlangt? Ich hoffe, dass du mich nicht verhauen wirst.“ Marcus zwinkerte Antonia zu, die ihr Gesicht kichernd hinter ihren Händen versteckte und dann Lucius die Zunge herausstreckte.
Lucius schnaufte. „Ich gehe ins Haus. Mutter, Vater!“ Er verbeugte sich leicht und stapfte davon.

Livia lachte und um ihre Augen bildeten sich dabei kleine Lachfältchen. Sie lag im Schatten, hatte sich eine apricotfarbene Pfirsichblüte hinters Ohr gesteckt und  rückte jetzt ein Stück zur Seite, bevor sie neben sich klopfte. „Komm, setze dich zu mir. Soll ich Antonia schicken, dass sie eine Sklavin holt, die dir Essen bringt?“
Marcus schüttelte seinen Kopf und goss etwas verwässerten, mit Honig gesüßten Wein in einen Becher. Ein reich gefüllter Tonkrug mit dem gekühlten Wein und weitere Trinkgefäße standen auf einem kleinen Tischchen neben Livias Liege. Marcus setzte sich zu seiner Frau und reichte ihr das Getränk. Hier im Schatten des Baumes ließ es sich besser aushalten als auf dem vor der Sonne ungeschützten Übungsplatz. Es war der kühlste Platz im Garten und zugleich der Lieblingsort seiner Frau. „Trink, Livia. Es ist sehr warm heute“, sagte er fürsorglich und griff neben sich, um auch für sich einen Becher zu füllen.
„Nein, danke. Ich habe keinen Durst. Ich habe gerade erst einen ganzen Liter Ziegenmilch getrunken.“ Livia lächelte ihn zaghaft an.

Marcus stutzte und stellte den Krug mit dem Wein und den zweiten Becher zurück auf den Tisch. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er auf Livias flachen Bauch und legte eine Hand darauf. „Du- Du-?“
Livia lachte, doch Marcus hörte Verunsicherung und nicht Freude heraus. Sie wandte sich an ihre Tochter, die auf dem Boden mit den herabgefallenen Pfirsichblüten spielte. „Antonia, geh' ins Haus.“ Sie reichte Marcus den weingefüllten Becher zurück.
„Oh, wieso? Ich will nicht“, maulte das Mädchen.
„Tu', was deine Mutter sagt!“, befahl Marcus in einem schneidenden Ton, der Antonia zusammenzucken ließ. „Sofort!“

„Ja, Vater“, sagte sie hastig, da sie wusste, wie schnell die Stimmung ihres Vaters umschlagen und kein Spaß mehr mit ihm zu treiben war. Wie jeder im Haus ängstigte auch sie sich vor ihm, wenn er wütend wurde. Das Mädchen rannte davon und Marcus trank seinen Wein in einem Zug aus. Erst dann sah er wieder zu seiner Gemahlin.
Livias Lächeln war verschwunden und in ihrem besorgten Gesichtsausdruck spiegelte sich nicht nur Verunsicherung wieder, sondern auch ein Hauch von Furcht. „Marcus … du solltest dich freuen“, flüsterte sie leise und wich seinem Blick aus ...



 




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