Mittwoch, 13. August 2014

Wer beißt denn hier? – mit Sandra Florean

Hallo Freunde der Nacht!

Ich habe mir kurzerhand Besuch eingeladen und ein aufregendes Gespräch führen dürfen, das ich zum Glück ohne Bissspuren zu Ende bringen konnte. Wer hier beinahe wen gebissen hätte, lasse ich mal unkommentiert. Tze, tze! Aber lest am besten selbst. Ich wünsch euch viel Spaß!
Dunkle Grüße, eure Laya Talis

Sie schreibt und liest gern über Vampire. Zudem ist sie seit 2005 selbstständig als Schneiderin für historische und fantastische Gewandungen tätig. Wer ist diese vielschichte Frau?

Sandra Florean! Und sie besucht heute meinen Blog zusammen mit Dorian, dem charismatischen Hauptcharakter aus ihrem Debütroman „Mächtiges Blut“. In Sandras Vampirwelt dürfen sich die Unsterblichen noch vom menschlichen Blut ernähren und auch mal schön fies und böse sein. 

Herzlich willkommen ihr beiden.

Sandra (S): Dankeschön!

Dorian (D): Es ist mir ein Vergnügen.

Ich selbst konnte mich von Sandras Geschichte überzeugen und kann euch ihr Werk, das noch in diesem Jahr seine Fortsetzung in „Bluterben“ finden wird, wirklich empfehlen.

Aber wieso schreibt man eigentlich über Vampire? Verbirgt man als Autor etwa ein paar geheime Sehnsüchte hinter seinen schriftstellerischen Fantasien? Insbesondere wenn man seinen Blutsaugern eine so dunkle Seite gibt, wie es Sandra getan hat?

Verrate doch mal, Sandra. Welches böse Ich versteckst du vor uns oder wieso schreibst du ausgerechnet Vampirromane?

S: Na, das ist ja mal eine Frage.

D: Eigentlich sind es mehrere.

S: Klugscheißer. Also, warum Vampire? Vampire haben mich schon immer fasziniert. Ich hab alles von Anne Rice und ihrem Lestat verschlungen und mir immer seine Fähigkeiten herbeigesehnt. Wahrscheinlich lebt man als Autor in seinen Geschichten auch immer ein bisschen das aus, was man sich im echten Leben nicht traut, oder was sich nicht gehört. Als Autor schlüpft man in die Rolle seiner Charaktere, „spielt“ deren Leben und kann somit zumindest in der Fantasie alles erleben, haben, tun, was das echte Leben nicht hergibt. Vielleicht sitzt ja das Böse in mir manchmal an der Tastatur und lässt meine Figuren agieren, wer weiß …

D: Irgendwie fühl ich mich jetzt vergewaltigt …


Wärst du gern unsterblich und wenn ja oder nein, warum?
 
S: Mal ehrlich, wer wäre nicht gern unsterblich? Nie wieder altern, keine Krankheiten fürchten, alle Zeit der Welt haben – das ist eine reizvolle Vorstellung. Ich persönlich würde es allerdings vorziehen, zuerst in der Zeit zurückzureisen, um all die tollen Errungenschaften und Entwicklungen der Menschheit seit dem Mittelalter miterleben zu können. Die heutige Welt ist mir zu schnelllebig, zu sehr von der Wegwerfmentalität verseucht. Jetzt unsterblich werden, würde mich wahrscheinlich wahnsinnig machen.

Wenn du ein Vampir wärst, würdest du dich an das geltende Recht halten oder dir dein eigenes aufstellen?

D: Diese Frage erübrigt sich ja wohl …
 
S: Ich persönlich bin eigentlich ein sehr recht schaffender Mensch und denke, dass Regeln schon ihren Sinn haben. Aber wahrscheinlich steckt auch in mir ein Rebell, den das Vampirsein dann stärker zutage fördern würde. Wäre ich stark und unabhängig genug, würde ich wahrscheinlich wie Dorian meine eigenen Regeln aufstellen.


Wechseln wir mal das Thema und sprechen über Dein Buch. Dein Charakter Dorian hat nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen. Eine, die mir besonders gefiel, war seine Arroganz. Warum hast du deine Charaktere so geformt, wie sie sind? Du hättest auch einen total netten, hilfsbereiten, schüchternen, hässlichen, dummen aber treuen Helden schaffen können, der immer nur an andere denkt und nie an sich selbst. 
 
S: Äh, nö … Ich fand es eher reizvoll, einen Helden zu erschaffen, der auf den ersten Blick auch wirklich einer ist: gut aussehend, stark und mächtig, …

D: unbesiegbar! 

S: … Ich meinte eigentlich: total von sich überzeugt und vielleicht ein wenig egozentrisch. Das bot im Grunde sehr viel mehr Angriffsfläche. Dorian ist auf der anderen Seite auch romantisch, liebebedürftig und insgesamt ein sehr leidenschaftlicher Charakter und lässt sich von dieser Leidenschaft allzu oft zu Dingen hinreißen, über die er nicht richtig nachgedacht hat …

D: gar nicht wahr!

S: Dorian nimmt das Leben leicht und lebt in der Überzeugung, dass er für alles eine Lösung finden wird. Er hat vielleicht nicht so hohe Moralvorstellungen wie andere „Helden“, aber für seine Louisa würde er alles tun. Auch das schrie geradezu danach, ihm immer wieder Knüppel zwischen die Beine zu werfen.
Louisa hingegen ist da schon ein ganz anderer Charakter. Ihr hat das Leben übel mitgespielt, was sie ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Dennoch macht sie weiter. Sie beißt die Zähne zusammen und rafft sich immer wieder auf, egal, wie tief sie gefallen ist. Dorian mit seinem unerschütterlichen Vertrauen in seine Fähigkeiten ist ihr dabei eine sehr starke Stütze. Auch Louisa hat jedoch ihre eigene Sicht der Dinge, ihre Vorstellung von Gut und Böse, richtig und falsch. Für ihre Überzeugung tut sie alles und geht dafür sogar über Leichen, wie ihr ab Oktober 2014 in „Bluterben - Nachtahn 2“ erfahren werdet.
Und Eric, tja …

D: diese elendige Klette! Ich hätte ihm den Hals umdrehen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte!

S: Eric ist einer der Guten. Er ist ein liebenswerter Schnacker und Herzensbrecher, nur verliebt er sich leider in die falsche Frau, was sein Leben ordentlich durcheinander werfen wird. In Band 2 …


Jetzt mal so unter uns dreien, Sandra. Würdest Du mit einer deiner Figuren eine Beziehung eingehen? 
 
S: Dazu sag ich jetzt nichts.

D: Ach nein? Warum nicht? Das würde mich aber brennend interessieren.

S: Nein.

D: Feigling.

S: Grmpf.


Fragen wir doch mal Dorian:
Guten Tag Dorian. Schön, dass Sie mitgekommen sind. Wie geht es Ihnen?
 
D: Ach, jetzt darf ich auch endlich mal was sagen? Schön. Zu allererst: arrogant? Wer ist hier arrogant?!

Das ist ein Kompliment, wenn es vor mir kommt, mein unsterblicher Freund. Dorian, Sandra hat uns schon viel von Ihnen erzählt. Hat sich Ihr Leben geändert, seitdem Sie ins Licht der Öffentlichkeit gerückt sind?

D: Mein Leben hat sich bereits grundlegend geändert, als ich Louisa kennengelernt habe. Sie hat unsere Geschichten aufgeschrieben, warum die jetzt ins Licht der Öffentlichkeit, wie Sie das nennen, gerückt sind, ist mir schleierhaft. Es gab schon immer Sterbliche, die meinten, etwas über uns erzählen zu können. Was auch immer Sie und die anderen Sterblichen zu wissen meinen, es ist noch viel schlimmer …

S: (Augen verdreh)

Wer hat gesagt, dass ich sterblich bin? Aber bleiben wir bei Ihnen. Als Sie das erste Mal Blut trinken mussten, war das eine Überwindung? Komm, geben Sie es zu. Sie haben sich doch bestimmt so richtig vollgesaut.
 
D: Mussten? Schätzchen, Sie verkennen die Lage. Ich WOLLTE es trinken. Unbedingt. Mein Schöpfer Gerald Baffour hätte mich windelweich geprügelt, wenn ich mich wie ein Schwächling vor ein bisschen Blut geziert hätte. Ich habe es genossen, meinen ersten Menschen leer zu trinken! Und tue es auch jetzt noch.
Zu Ihrer dreisten Unterstellung, ich hätte mich beim ersten Mal bekleckert: nein, das habe ich nicht. Wenn ich ein Blutbad anrichten will, richte ich ein Blutbad an, aber ansonsten trinke ich so sauber, dass nicht einmal Sie selbst es merken würden, dass ich von Ihnen getrunken habe.


(Laya kurz empört): Schätzchen, ob Sie diesen Biss überleben würden … Sprechen wir doch aber über Ihr Verhältnis zu Sandra. Haben Sie sich schon einmal mit ihr über eine Szene gestritten?
 
D: Nein. Das war nie nötig. Ich habe diese Dinge erlebt, ich muss ja wohl am ehesten wissen, wie es richtig ist.

S: Soviel zum Thema: „wer ist hier arrogant?“ …


Ja, Sandra, ich erkenne hier auch ein Muster. Dorian, mit welchem anderen Vampir würden Sie gern mal ihre Kräfte messen oder sich vielleicht auf ein Gläschen Blut treffen und sich austauschen?
 
D: Meine einzigartigen Kräfte mit jemandem zu messen, wäre sinnlos, da ich den meisten sowieso überlegen bin. Der einzige Vampir, mit dem ich je Zeit verbracht habe und mit dem ich auch heute noch gern zusammensitze, Schach spiele und einen guten Tropfen genieße, ist Michael.

S: Über den wir jetzt noch nichts erzählen dürfen.

D: Ach ja, richtig. Vielen Dank für die Erinnerung, meine Liebe.

S: Gern geschehen.


Liebe Sandra, lieber Dorian. Ich bedanke mich für das Gespräch, auch wenn ihr beiden mich jetzt richtig neugierig auf die Fortsetzung eurer Geschichte gemacht habt und ich mich noch etwas gedulden muss, bis ich sie lesen darf. 
 
S: Bitte, gern. Ich hab zu danken.

D (deutet eine Verbeugung an): Ja, ebenfalls sehr gern geschehen, meine Liebe.
 
Mächtiges Blut:
Kurzbeschreibung

Die junge Louisa wird seit einem Überfall von Angstzuständen geplagt und hat das Gefühl, ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Als sie den geheimnisvollen Dorian kennenlernt, ahnt sie zunächst nicht, was sich hinter seiner schönen und wohlhabenden Fassade verbirgt. Hartnäckig erobert er ihr Herz, doch schon bald gerät sie in die Fänge seiner Feinde: Vampire, die es auf sein einzigartiges, mächtiges Blut abgesehen haben.
Wird sie diese neuerlichen Schrecken überstehen oder wieder dem Alkohol verfallen? Vielleicht sollte sie sich lieber an den sterblichen Eric halten, der weit mehr für sie empfindet, als sie ahnt. Oder sollte sie Dorian vertrauen und in seine düstere Vampirwelt eintauchen, um für ihre Liebe zu kämpfen und hinter das Geheimnis seiner Macht zu kommen?

Link zum Buch Mächtiges Blut: Amazon 



 

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank, liebe Laya, für dieses tolle Interview!!

    Vampirische Grüße
    Sandra
    und Dorian ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Aber gern. Besucht mich gern mal wieder. :-)
      Dunkle Grüße,
      Laya Talis

      Löschen